Osteopathie & Fasziopathie

in einer Hand in Haan

„Harmonie ist nur dort, wo es kein Hindernis gibt.“

Fasziendistorsionsmodell (FDM)

Das Fasziendistorsionsmodell (FDM), von lat. Fascia „Bündel“ und Distorsio „Verdrehung/Verrenkung“, ist ein Konzept aus der Osteopathie. Es wurde von dem 2006 verstorbenen US-amerikanischen Notfallmediziner und Osteopathen Stephen Typaldos im Jahr 1991 entwickelt. FDM ist eine neue Methode zur Schmerzbehandlung am Bewegungsapparat.

Typaldos fand bei seinen Patienten, die unter den unterschiedlichsten medizinischen Diagnosen litten, stets wiederkehrende Muster in der Art der Beschreibung der Beschwerden, sowohl bezüglich der Wortwahl als auch in Bezug auf die Körpersprache. Er vermutete dahinter sechs spezifische Fasziendistorsionen, also „Störungen innerhalb der Faszien des Bewegungsapparates“, da sich jede der Distorsionen unterschiedlich anfühlt. Vertrauen auf die Eigenwahrnehmung der Menschen sei die Grundlage des neuartigen Diagnoseverfahrens und die Basis jeder FDM-Behandlung.

Im Wesentlichen beruht die Diagnostik auf Anamnese, Körpersprache (wesentliches Diagnostikum) und Klinik, durch die Traumen in sechs typische fasziale Störungen / Distorsionen unterteilt werden. Die Behandlung ist manuell, also mittels spezifischer Handgriffe.

Die Behandlung kann bei den unterschiedlichsten Schmerzen des Bewegungsapparates helfen.

Die 6 wichtigsten Informationen über Faszien:

  1. Faszien spielen im Körper eine Vermittlerrolle zwischen Muskeln und Knochen.
  2. 
So sorgen sie für mehr Stabilität als Muskeln, aber gleichzeitig auch für mehr Mobilität als Knochen.
    Fasziales Gewebe finden wir in allen Teilen unseres Körpers. Jede einzelne Zelle wird von einer Faszie umhüllt. Würde es uns gelingen, den Inhalt der faszialen Umhüllungen zu entfernen, so würde trotzdem eine exakte Hülle des Menschen bestehen bleiben.
  3. Dr. Robert Schleip (Universität Ulm) hat nachgewiesen, dass Faszien kontraktile Elemente enthalten. Dieses führt bei andauerndem Stress über das autonome Nervensystem zu einer Erhöhung des faszialen Tonus, welches wir dann als Spannung und Steifigkeit spüren.
  4. Faszien kann man zu den Sinnesorganen zählen. Sie enthalten mehr Nervenfasern als beispielsweise unsere Haut oder Augen. Daher führt eine Störung in der Faszie auch zum Teil zu sehr starken Schmerzen.
  5. Über fasziale Ketten werden Spannungen im ganzen Körper verteilt. Physiologisch dient dieses dazu, auftretende Kräfte durch Verteilung abzuschwächen. Pathologisch kommt es durch Restriktionen an einer Stelle zu einer Fehlspannung an einem möglicherweise weit davon entfernten Körperteil.
  6. Faszien unterstützen die Muskulatur bei der Kontraktion (Anspannung). Sie halten den Muskel in seiner Form und bieten ihm ein Widerlager zum Kraftaufbau. Durch Vordehnung speichert die Faszie Energie, welche bei einer Bewegung dann zusammen mit dem Muskel freigegeben wird (z. B. beim Speerwerfer).
Porträtfoto Bodo Kellner, Osteopathie Haan

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